Mit der generellen Zunahme von Übergewicht und damit verbundenen bariatrischen Operationen (Magenbypass und Sleeve-Gastrektomie) werden vermehrt bariatrisch voroperierte Patienten mit Steinen in den Gallenwegen und anderen Fragestellungen zugewiesen, denen wir aufgrund der oben aufgeführten Interventionskompetenzen verschiedene Lösungsansätze anbieten können. Hierfür arbeiten wir sehr eng mit unseren Kollegen und Kolleginnen des universitären Adipositaszentrums Bern am Inselspital zusammen.
Grundsätzlich kommen bei krankhaftem Übergewicht (morbide Adipositas - BMI > 35 kg/m2) die beiden Operationsverfahren Sleeve-Gastrektomie und proximaler Magenbypass Y-Roux zum Einsatz, wobei gerade letztere früher die Endoskopiker extrem herausforderte, da die Papille auch mit speziellen Geräten nur schwierig zu erreichen war.
Ähnlich einer grossen zystischen Läsion kann der abgehängte Restmagen vom Magenpouch aus mittels Endosonographie dargestellt, punktiert und ein Metallstent als Verbindung eingelegt werden. Es entwickelt sich über 3-4 Wochen ein Kanal zwischen den beiden Magenanteilen, wodurch vorübergehend wieder die reguläre Anatomie hergestellt wird und die Papille problemlos endoskopisch erreicht werden kann. Nach erfolgter Steinentfernung aus dem Gallengang, kann der Stent wieder entfernt und der Verbindungskanal mit Hilfe eines speziellen Clips wieder verschlossen werden.
Als weitere Option bietet sich natürlich die Variante der transgastralen Stenteinlage in die Leber mit folgender Cholangioskopie und Therapie des Gallengangssteines.