Patienten bei denen es aufgrund eines Tumors am galleableitenden System zum Galleaufstau kommt und bei anatomischen oder tumorbedingten Gegebenheiten keine konventionelle Ableitung mittels ERCP gelingt, wurden bisher mit einer äusseren und nicht selten schmerzhaften Galleableitung, sogenannte perkutane-transhepatische Cholangiographie und Drainage (PTCD), versorgt. Dieser Umstand ist für manche Patienten schwer zu ertragen, da er die körperliche Integrität verletzt, zu einem gewissen Tumorstigma führt und die Lebensqualität augenscheinlich beeinträchtigt.
Als Alternative steht uns als eines der wenigen Zentren in der Schweiz eine EUS-geführte und vom Magen ausgehende, interne Galleableitung zur Verfügung. Nach Punktion der intrahepatischen Gallenwege unter zusätzlich radiologischer Kontrolle wird mittels Einlage eines Metallstents eine Verbindung zum Magen geschaffen, sodass die Gallenflüssigkeit über diesen Weg abfliessen kann. Insgesamt handelt es sich um eine technisch anspruchsvolle Untersuchung, die aber zu einer signifikanten Erleichterung der Beschwerden führt und in unserem Zentrum sicher beherrscht wird.
Zusätzlich bietet der Metallstent die Möglichkeit, mit einem dünnen Endoskop in die Gallenwege der Leber vorzuspiegeln und eine direkte transgastrale Cholangioskopie vorzunehmen. Hierdurch ergeben sich auch weitere Therapieoptionen wie Steinentfernung, Gewebegewinnung und Abtragung von kleinen, präkanzerösen Läsionen.