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Unter chronischer Pankreatitis versteht man eine über lange Zeit andauernde oder wiederholt auftretende Entzündung der Bauchspeicheldrüse bei der durch rezidivierende Entzündungsschübe das Pankreasparenchym durch fibrotisches Bindegewebe ersetzt wird. Sie führt zu einem dauerhaften Funktionsausfall der exokrinen - Produktion der Verdauungsenzyme - und im weiteren Verlauf häufig auch zum Ausfall der endokrinen Drüsenfunktion - Insulinproduktion. Demzufolge kommt es häufig zu Schmerzen, Durchfällen und Blähungen und ausserdem wird der Zuckerstoffwechsel erheblich beeinträchtigt, was bis zur Entwicklung eines Diabetes mellitus führen kann. Da die Oberbauchschmerzen im Laufe der Zeit oft deutlich zunehmen, ist die Lebensqualität der Patienten in den meisten Fällen äusserst beinträchtigt.
Die mit Abstand häufigste Ursache ist der langjährige übermäßige Alkoholkonsum, wobei sich die Gefahr zusätzlich erhöht, falls der Patient Raucher ist. Genetische Defekte - hereditäre Pankreatitis, angeborene Anomalien wie ein Pankreas divisum oder autoimmune Erkrankungen können ebenfalls zu einer chronischen Pankreatitis führen. Seltenere Ursachen stellen bestimmte Medikamente oder Stoffwechselstörungen dar. In knapp 20% der Fälle lässt sich keine eindeutige Ursache erkennen, sodass man hier von einer idiopathischen chronischen Pankreatitis spricht.
Im Verlauf einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung treten wiederholt Schmerzen im Oberbauch auf, welche Stunden bis Tage anhalten können. Diese Schmerzen lassen sich sehr häufig kaum mit Schmerzmitteln lindern. Daneben kann es es zu charakteristischen Komplikationen kommen, wie z. B. Pseudozysten, Pankreasgangstenosen, Duodenalstenosen, Gefäßkomplikationen, Kompression der Gallenwege, sowie zur einer Mangelernährung.
Eine chronische Pankreatitis reduziert die Lebensqualität und die Lebenserwartung betroffener Patienten deutlich. Die Therapie richtet sich primär nach den Beschwerden der Betroffenen und der zugrundeliegenden Ursache. Führen die medikamentösen Maßnahmen nicht zur Schmerzlinderung, kann in ausgewählten Einzelfällen, eine Ganglion-Zöliakum-Blockade endosonographisch durchgeführt werden – Plexusneurolyse.
Schmerzen infolge isolierter, kurzstreckiger Gangstenosen im Pankreaskopfbereich mit prästenotischer Dilatation sprechen gut auf Überbrückung mit einem endoskopisch platzierten Stent an. Falls eine konventionelle Stenteinlage technisch nicht möglich sein sollte, kann eine endosongraphisch gesteurte transgastrale Pankreasgangpunktion versucht werden. Weiterführende, meistens operative Massnahmen werden in unserem interdisziplinären Pankreasboard besprochen.
Die Operationsindikation richtet sich nach den radiologischen Befunden und hauptsächlich nach den Symptomen des Patienten. Diese Operation muss sehr sorgfältig geplant und ausgeführt werden und sollte daher in spezialisierten Spitälern wie im Pankreaszentrum Bern erfolgen.
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